Muss man etwas anderes tun, als man gewohnt ist.
Muss man etwas anderes tun, als man gewohnt ist.
Neue Räume –
eine Herzensangelegenheit
Diese Seite ist eigentlich der Anfang und das Herzstück von Schlaganfall: Lebensräume.
Die Erkenntnis, dass es etwas Neues geben muss, damit man lebenswert leben kann. Neue Räume, die altgedachten passen nicht. Auf dieser Seite stellen wir die Ideen, die Visionen und Pläne vor, die Barbara Pfersich sich erarbeitet hat. Ziel ist es, mittelfristig einen Verein zu gründen und Häuser zu gestalten, die einen geeigneten Raum bieten für Menschen wie Barbara Pfersich, die trotz Schlaganfall aktiv Ihr Leben gestalten möchten.
30. März / 11. April 2021: Barbara Pfersich leitete knapp 40 Jahre das städtische Kinderhaus Violetta in Ludwigsburg, in das sie die Reggio-Pädagogik eingeführt hat. Seit einem Schlaganfall lebt sie in einem Seniorenzentrum. Durch verschiedene Therapien und ihre Beharrlichkeit konnte sie wieder einige Schritte selbständig laufen. Im Lockdown fanden die Therapien nur eingeschränkt statt, und seit im Januar bei ihr eine Covid 19-Infektion diagnostiziert wurde, setzte die Therapie ganz aus. Barbara Pfersich hatte keine Symptome. Auch nach der Quarantäne ruhte die Therapie bis Mitte April. An Feldenkrais-Kursen nahm sie online teil. Im Kunstzentrum Karlskaserne gab es für sie – privat organisiert – die erste Möglichkeit eines Livetrainings mit ihrer Therapeutin Luzia. Der Ort ist stark mit ihrer Biografie verbunden. Barbara hat mit einer Gruppe aus dem Spiel-, Tanz- und Theaterbereich vor vielen Jahren in Marbach die Tanz- und Theaterwerkstatt gegründet. In Ludwigsburg hat sie an vielen Projekten des Bürgertheaters teilgenommen. Barbara erzählt, was die Stagnation für Körper und Geist bedeutet. Sohn Uli spricht über die Belastung, die Mutter über Wochen nicht gesehen zu haben, und Luzia gibt ihre Sicht auf die Chance durch die Pandemie preis.
ein Entwurf für eine Wohngemeinschaft für jüngere Schlaganfall betroffene Menschen. Obwohl ich bundesweit recherchiert habe, konnte ich in Deutschland weit und breit fast keine Wohnmöglichkeit finden. In Hamburg, Tübingen und in manchen Städten ist die Idee zwar bekannt, alle wissen es-aber es läuft schleppend. An Ministerien, an den VdK , an Stiftungen habe ich geschrieben – alle finden meine Idee gut – aber das war es dann auch. Da ich seit zehn Jahren in Altersheimen wohne, können sie sich sicher sein, dass ich genug Erfahrung und Ideen zuhauf gesammelt habe und dass ich für meine Idee kämpfen werde. Es kann und darf nicht sein, dass wir einfach vergessen werden.
Der Eingang ist die Visitenkarte eines Hauses. Daher sollte dieser Bereich großzügig und hell sein.
Zunächst geht es hier um Orientierung und Information. Klare verständliche Hinweisschilder sollten den Weg zu den Bewohnern und den einzelnen Räumlichkeiten zeigen.
Ein Bildschirm an der Rezeption mit aktuellen Angeboten und Informationen für die Bewohner wäre wünschenswert.
Hier läge auch ein Buch aus, in dem die Bewohner sich eintragen können z.B. für einen Termin zur Fußpflege oder zum Frisör…..
Der Eingangsbereich ist auch ein Bereich der Begegnung. Sitzgruppen und ein Automat für Kaffee und Mineralwasser laden zum Verweilen ein. Hier können auch Tageszeitungen und Zeitschriften ausgelegt werden.
Die Möbel sollten multifunktional sein – so dass der Raum je nach Gruppengröße genutzt werden kann.
Der Bereich sollte so groß sein, dass hier auch Theater- oder Filmvorführungen stattfinden können
Die Wände im Eingangsbereich bieten einen Platz um neue Projekte und Kunstwerke der dort lebenden Menschen vorzustellen.
Die Wände könnten mit dem Einverständnis von PH Kunststudent*innen oder von der Jugend-Kunstschule Labyrinth gestaltet werden. Ausstellungen und Vernissagen öffnen die Türe des Hauses für Publikum, und so entstehen Offenheit und Begegnungsmöglichkeiten und das Haus bliebe so im Bewusstsein der Öffentlichkeit.
Wer eingeschränkt oder alt ist, möchte immer noch am Leben teilhaben.
Im großzügigen Foyer oder einem anderen Platz im Haus sollte ein Jour fixe stattfinden können, an dem die Bewohner sich austauschen, Dinge wie den Tagesablauf besprechen und Projekte vorstellen können. Die Klärung der Rechte des Einzelnen und Kommunikation sind sehr wichtig. Jeder soll sprechen dürfen, andere Meinungen müssen toleriert werden. Gemeinsamkeit ist wichtig, gemeinsam lachen, Spaß und Freude haben.
Natürlich muss der Raum so groß sein, dass Rollatoren und Rollis neben Stühlen auch Platz haben.
Wichtig ist auch dass es klare Strukturen gibt. Gute Organisation und Klarheit lassen Freiheit entstehen.
In diesem Raum sollte es Computer, Internet und verschiedene Internetschwerpunkte geben. (In meinen Rehas habe ich viele Internetfachleute kennengelernt, die zwar körperlich eingeschränkt aber sehr versiert waren. Sie haben die nötige Kompetenz um andere gut zu unterstützen.
Eine Filmkamera und Schneidetische wären toll. Hier könnte man auch Studenten aus der Filmakademie anfragen.
Ein Musikzimmer in dem Instrumente bereitstehen um sich auszuprobieren.
Zum Beispiel ein Schlagzeug, verschiedene Trommeln.
Experimentieren kann man auch mit Blockflöte und Glockenspiel.
Hier könnte man Geschichten erzählen.
Diese könnte selbstverwaltet werden.
Jeder kann Bücher und auch CDs austauschen.
Idealerweise ist dies ein Raum mit Fenstern bis zum Fußboden. Das schafft Transparenz von innen nach außen.
Hier sollten neben Staffeleien vielfältige Materialen zur Verfügung stehen wie Papier, große Leinwände, Pinsel, alle Arten von Farben. Ebenso Stoffe, Perlen und Knöpfe.
Eine Nähecke mit Nähmaschine wäre auch wünschenswert.
Große Spiegelwände.
Es entsteht dadurch ein Raum der provoziert und Kreativität ermöglicht.
Ein Raum zum Theaterspielen und Tanzen. Auch hier sollte es Spiegel an den Wänden geben.
Aus dem Fundus von Theatern könnten ausrangierte Kostüme, Perücken, Hüte und Brillen und eventuell andere Requisiten erfragt werden.
Ein Schminktisch wäre toll.
Als Grundausstattung sollte eine Behandlungsliege vorhanden sein.
Stangen an den Wänden um Gehen (vorwärts und rückwärts) zu üben und für Feldenkraistherapien.
Eine zusätzliche Idee
Manchen von uns fällt es schwer sich durch Lesen über bestimmte Themen zu informieren, sie sind aber sehr wohl in der Lage, sich Fragen zu überlegen und in der Gruppe zu stellen.
Daher wäre es eine große Bereicherung, wenn wir Menschen aus der Kultur, aus Film und Theater, Musik oder Schriftsteller zu uns einladen könnten. Oder Fachkräfte aus dem medizinischen Bereich wie z.B. Neurologie, neueste Ansätze in der Schmerztherapie etc. – Darüber hinaus sind auch alternative Therapieformen wie Feldenkrais, BobathPNF oder Osteopathie denkbar.
In Ludwigsburg gibt es zahlreiche Fachleute aus diesen Bereichen.
In Untergruppenbach gibt es ein Reha-Center in dem zahlreiche kompetente Therapeuten arbeiten.
Diese Treffen könnten sowohl nur für uns als auch für die Öffentlichkeit stattfinden. Menschen mit Ideen und Impulsen kennenzulernen ist für alle eine Bereicherung und schafft Verbindung.
Meine Ideen und Wünsche die uns eine Teilnahme ermöglicht basiert auf Grund jahrerlangen Erfahrung mit Reggio-Pädagogik mit welcher ich während meiner pädagogischen Arbeit und als Dozentin an der Pädagogischen Hochschule vielfältige Erfahrung gesammelt habe und ich der Meinung bin, dass die Atelierarbeit, Projektarbeit durchaus auch für ältere Menschen oder Menschen mit Schlaganfall oder anderen Einschränkungen wichtig wären. Im Dialog mit Kultur und Kunst zu sein finde ich unendlich wichtig.
Mein Wahlspruch ist lieber längsgestreift als klein kariert
Schlaganfall-Lebensräume